Botenheimer Heide - Plateforme d'observation

Im Gebiet der Botenheimer Heide gab es bis in die 60er Jahre des 20. Jh. eine zusammenhängende Heidelandschaft mit Heidekraut (Calluna Vulgaris). Es wächst relativ langsam auf stickstoffarmen, mageren Böden und wird bis zu 40 Jahre alt. Damals wurde die Heide im Turnus von 15 Jahren „auf den Stock gesetzt“ wurde, also abgeholzt. In den Jahren dazwischen hielten Schafe das lichtbedürftige Heidekraut kurz und sorgten für dessen Vermehrung, eine natürliche Waldentstehung wurde verhindert. Ende des zweiten Weltkrieges oder kurz danach, wurde die Botenheimer Heide zum letzten Mal abgeholzt. Da auch die Schafe von nun an fehlten, bildete sich ein Heidewald mit Eichenbestand, unterbrochen von Weiden und Forchen, wilden Kirschen und Birken. Das Heidekraut verschwand, im Unterholz breiteten sich wilde Brombeeren aus.Ab 2009 begann man, die Fläche der Botenheimer Heide wieder herzustellen. Eine ca. 1,5 ha große Fläche wurde von Bäumen und wild wachsenden Gehölzen befreit. Die derzeitige Pflege erfolgt durch Schafbeweidung um eine Wiederverbuschung zu verhindern. Schafe fressen "alles“, aber sehr ungern Heidekraut, lediglich die Spitzen werden gerne abgefressen, was aber gewollt ist, damit sich das Heidekraut nicht nur in die Höhe sondern auch in die Breite entwickelt. Der gefressene und wieder ausgeschiedene Samen wird durch die Schafe auf der Weidefläche automatisch verteilt, der ausgeschiedene Kot dient zugleich als Dünger. Außerdem bleiben die Heidekraut-Samen kurzfristig auch an Hufen oder am Fell hängen und werden an anderen Stellen wieder verloren. Somit ein nahezu perfekter Kreislauf. Bei den Schafen handelt es sich um das Coburger Fuchsschaf, eine vom Aussterben bedrohte Rasse.
Quelle: tsv-botenheim.de/der-verein/heidelandschaft.html2010 wurde eine Aussichtsplattform eingeweiht mit Blick zum Zweifelberg, ins Zabergäu und bei klarem Wetter bis ins Neckartal.
Quelle: stimme.de/archiv/neckar-zaber/sonstige-Freier-Blick-von-der-Botenheimer-Heide;art1910,1981378